Von der Saat bis zum Öl in der Flasche
Sonnenblumen sind mit ihren riesigen gelben Blüten Gute Laune-Bringer 😄. Und für uns eine Herzensangelegenheit, denn das erste Öl, das in unserer Ölmühle gepresst wurde, war Sonnenblumenöl.
Aus diesem Grund wollen wir euch zeigen, wie schön es ist, Ölmüller*in zu sein und jeder von euch kann den Weg ein Stückchen mitgehen. Am besten, ihr macht mit und sät auch Sonnenblumen. Wir erklären euch, wie es im Kleinen und im Großen funktioniert.
Kommt mit auf die Reise von der Aussaat bis zum fertigen Sonnenblumenöl in der Flasche.
Von der Saat bis in die Flasche:
- Was ist bei der Aussaat zu beachten? Wie, wann, wo?
- Wie zieht man Sonnenblumen im Haus vor?
- Wo werden die Sonnenblumen von FRANZ & CO. angebaut?
- Die Pflege der Sonnenblumen und das Düngen.
- Wie und wann werden die Sonnenblumen geerntet?
- Wie wird das Sonnenblumenöl gewonnen?
- Qualitätsprüfungen beim Herstellungsprozess
- Was macht das Sonnenblumenöl so wertvoll?
- Warum darf man nicht jedes Sonnenblumenöl erhitzen?
- Rezeptideen, die Laune machen
Was ist bei der Aussaat zu beachten? Wie, wann, wo?
Sonnenblumensamen können direkt ins Beet ausgesät werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt und die Erde relativ konstant warm und nicht nass ist. Wir würden sagen, Ende April ist ein guter Zeitpunkt. Achtet auf einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort im Garten oder auf dem Balkon. Sonnenblumen mögen nährstoffreiche Gartenerde.
Bei der Aussaat werden die Sonnenblumenkerne zwei bis fünf Zentimeter tief in die Erde gesteckt. Gut wäre ein Abstand zwischen 10 und 40 Zentimetern, der sich aus der Größe der jeweiligen Sonnenblumen-Sorte ergibt. Dann möchten die Sonnenblumenkerne gut gewässert und liebevoll gehegt werden. Nach 14 Tagen schauen die ersten kleinen Pflänzchen aus der Erde.
Wie zieht man Sonnenblumen im Haus vor?
Im Blumentopf kann die Aussaat schon ab März beginnen. Sät dafür zwei bis drei Sonnenblumensamen in Gefäßen mit einem Durchmesser von ungefähr zehn bis zwölf Zentimetern. Die Samen keimen bei einer Temperatur von 15 Grad innerhalb von ein bis zwei Wochen. Nach der Keimung entfernt ihr die schwächeren Keimlinge und stellt das stärkste Pflänzchen an einen sonnigen Ort bei gleicher Temperatur.
Mit dem „Rauspflanzen“ der Sonnenblumen kann bis Mitte Mai gewartet werden – am besten, wenn die Eisheiligen überstanden sind. Wenn es für die kleinen Pflänzchen endlich nach draußen geht, achtet bitte beim Pflanzen darauf, einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern im Beet einzuhalten, damit sich die Sonnenblumen später nicht ins Gehege kommen.
Gießt nun eure frisch gepflanzten Sonnenblümchen reichlich, gebt jedoch acht, dass es nicht zur Staunässe kommt. Es wird empfohlen, als erstes etwas Sand in das Pflanzloch zu geben.
Wo werden die Sonnenblumen von FRANZ & CO. angebaut?
Die Kollegen unseres Biohofgutes werkeln ab dem Frühjahr von morgens bis abends. Die ersten Felder werden bestellt. Ende April sind die Sonnenblumenkerne an der Reihe.
Mit ihren Traktoren sind unsere Kolleg*innen auf einer Fläche von insgesamt 32 Hektar unterwegs, um die Kerne mit einer Einzelkornlegemaschine zu legen. Immer 9 Pflanzen pro Quadratmeter. Das ergibt 90.000 Pflanzen auf einem Hektar.
Die Maschine hilft dabei, die Körner in einem genau definierten Abstand zu legen, nämlich so, dass jedes Pflänzchen ausreichend Platz hat, um ordentlich wachsen zu können. Außerdem wird der Abstand so gewählt, dass später eine gute mechanische Unkrautbekämpfung mittels Striegel und Hacke erfolgen kann. Denn auf einem Bio-Feld gibt es keine Chemie.
Im September blühen dann überall die Sonnenblumen auf und wir können uns an ihrer Blütenpracht erfreuen.
Von der Saat bis zum ÖlDie Sonnenblumen
Die Pflege der Sonnenblumen und das Düngen.
Falls die Sonnenblumen nach etwa 14 Tagen nicht so richtig wachsen möchten, kann die Erde – ganz nach Bio-Bauern-Manier – gestriegelt werden. Das heißt: durchkämmen mit einer Harke. Dadurch werden feine Unkrautfäden aus der Erde gezogen und das Beikraut – fachmännisch für Unkraut – ist beseitigt, noch bevor es groß und kräftig werden kann.
Auf unseren hiesigen Feldern fährt dafür der Traktor mit großem Gerät durch die Furchen und zieht die Unkrautfäden aus der Erde.
Sonnenblumen sind von Natur aus sehr robuste Pflanzen. Sie brauchen nicht viele Nährstoffe und kommen sehr gut ohne jeglichen Dünger aus.
gesund und kräftig
Schädlinge sammelt ihr am besten von Hand ab oder versucht es mit biologischen Mitteln. Ein Gemisch aus 2 Teilen Wasser und 1 Teil Milch versetzt mit einigen Tropfen Raps- oder Sonnenblumenöl hilft zum Beispiel gegen Blattlausbefall.
Wie und wann werden die Sonnenblumen geerntet?
Die Sonnenblume gehört mit zu den letzten Feldfrüchten des Jahres und wird etwa Mitte Oktober geerntet. Der Erntezeitpunkt auf den Feldern ist erreicht, wenn die Kerne in der Blüte, auch Korb genannt, schwarz gefärbt sind. Die Rückseite der Blüte ist dann dunkelbraun bis schwarz.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze etwa 150 Tage gewachsen und hat einen Feuchtegehalt zwischen 12 und 15 %. Die Erntemaschinen dreschen die Sonnenblumen in gut 0,5 m Höhe, damit die Ernte frei von Unkrautsamen bleibt. Der Mähdrescher wird durch einen speziellen Anbau von Führungsblechen umgerüstet und die Drehzahl der Dreschtrommel so reduziert, dass die Sonnenblumen relativ schonend geerntet werden können.
Im heimischen Garten oder auf dem Balkon, können die Sonnenblumen stehen bleiben. Auch wenn sie nicht mehr so schön aussehen, sind sie eine wahre Freude für die Vögel. Wer mag, kann die Sonnenblumenköpfe auch abschneiden, trocken lagern und den Tieren im Winter als Futter anbieten.
Schon gewusst?!
Für 500 ml Öl benötigt man etwa 25 Blütenköpfe. Es braucht also eine ganze Menge Sonnenblumen im Garten, um daraus eigenes Öl herzustellen.
Wie wird das Sonnenblumenöl gepresst?
Um die Ölgewinnung aus Sonnenblumenkernen zu veranschaulichen, zeigen wir den Vorgang anhand eines Modells. Unsere große Ölmühle funktioniert ganz ähnlich wie die kleine Schneckenpresse hier in unserem Aufbau.
Bevor die Kerne in die Presse kommen, werden sie durch ein Sieb von groben Verschmutzungen wie Stiele, Blätter usw. gereinigt.
Dann kommen die Sonnenblumenkerne in den Trichter der Ölpresse. Dabei ist die Schneckenpresse eine spezielle Bauform zur Gewinnung von kaltgepresstem Öl. Wie im Video zu sehen, werden die Sonnenblumenkerne über eine Winde, die wie ein Schneckenhaus gedreht ist, nach vorn zum Presszylinder befördert und dort so lange und fest zusammengedrückt, bis Öl aus den Pflanzenzellen tritt. Das Öl tropft aus kleinen Löchern im Presszylinder. Gleichzeitig werden die Pflanzenreste durch eine Düse in Pelletform, der sogenannte Presskuchen, ausgeworfen.
Das ausgetretene Sonnenblumenöl enthält noch etliche Schwebstoffe, darum wird es einmal gefiltert. Wir verwenden dafür Papierfilter. Tropfen für Tropfen sickert schließlich das goldgelbe Sonnenblumenöl heraus.
Qualitätsprüfungen beim Herstellprozess
Der gesamte Herstellungsprozess wird kontinuierlich von unserer Qualitätsabteilung geprüft und überwacht. Jede Flasche Öl hat bis zu 18 Analysen durchlaufen. Das beginnt bei der Rohware, die schon vor Ort und noch einmal bei der Anlieferung in der Ölmühle kontrolliert und verkostet wird.
Weitere Test finden während der Produktion statt, nach der Pressung und der Filterung. In diesem Schritt prüfen die Kolleg*innen beispielsweise Aussehen, Farbe, Geschmack, Säuregehalt und Peroxidzahl des Sonnenblumenöls.
Erst wenn wir komplett mit dem Ergebnis zufrieden sind, wird das Öl in UV-Lichtschutzflaschen abgefüllt und kommt ins Ölregal.
Die kontinuierlichen Kontrollen und das Einbehalten von Rückstellmustern machen es möglich, die hohe Qualität unseres Bio-Sonnenblumenöls zu gewährleisten.
Was macht das Sonnenblumenöl so wertvoll?
Was den Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren angeht, zählt Sonnenblumenöl mit 65 % zu den Spitzenreitern unter den Pflanzenölen. Hiervon hat die zweifach ungesättigte Fettsäure Linolsäure – eine Omega-6-Fettsäure – mit 58 g/100 ml den größten Anteil. Ungesättigte Fettsäuren unterstützen einen normalen Cholesterinspiegel im Blut.
Wegen der hitzeempfindlichen Linolsäure sollte das kaltgepresste Sonnenblumenöl nur in der kalten Küche zum Einsatz kommen.
Unschlagbar hoch ist der Gehalt an Vitamin E im FRANZ & CO. Sonnenblumenöl nativ. In 100 ml befinden sich 63 mg Vitamin E. Das sind 525 % der täglichen Referenzmenge eines Erwachsenen. Dieses Vitamin ist als Radikalfänger im Körper unterwegs und schützt uns vor oxidativem Stress.
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Warum darf man nicht jedes Sonnenblumenöl erhitzen?
Wie gesagt: Unser FRANZ & CO. Sonnenblumenöl nativ ist reich an der mehrfach ungesättigten Fettsäure Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die vor Hitze geschützt werden muss. Daher sollte dieses Öl nur in der kalten Küche verwendet werden.
Es gibt jedoch eine Sonnenblumensorte, die ein Öl im Samen ausbildet, das eine völlig andere Fettsäurezusammensetzung hat: Man spricht von sogenannten „high oleic Sonnenblumen“. Öl aus dieser Pflanze enthält an Stelle der Omega-6-Fettsäure Linolsäure die stabilere Omega-9-Fettsäure Ölsäure und ist dadurch hitzebeständig. Unser FRANZ & CO. Back- und Bratöl wird aus der Kernen der „high oleic Sonnenblume“ gewonnen und ist – wie der Name verrät – ideal zum Backen und Braten geeignet.