Rapsöl: ausgewogenes Fettsäureverhältnis

Rapsöl

Jedes Jahr aufs Neue zaubern uns leuchtend gelbe Rapsfelder ein Lächeln ins Gesicht, wenn wir sie in der Natur entdecken. Bis Anfang der 70er Jahre hatte Raps mehr oder weniger auch nur diese Bedeutung: uns durch seine gelbe Leuchtkraft zu erfreuen.

Dass man daraus ein sehr gutes, hochwertiges Speiseöl herstellen kann, stellte sich erst in den vergangenen Jahrzehnten heraus. Zwar enthielt Raps wertvolle Fettsäuren, aber auch eine schädliche – die Erukasäure. Diese Fettsäure kann den Herzmuskel schädigen. Das machte die Rapspflanze für die Ölgewinnung anfangs nicht besonders attraktiv. Durch spezielle Züchtungen wurde die Erukasäure entfernt und Rapsöl immer beliebter.

Wie und wo wächst Raps?

Bei Raps (Brassica napus) brauchen wir nicht in ferne Länder reisen, denn es ist eine heimische Pflanze, aus der wir auch unser FRANZ & CO. Bio-Rapsöl nativ pressen. Raps, auch Reps oder Lewat genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse.

Für die Ölherstellung werden die Samen genutzt. Und das weiß bestimmt nicht Jeder: Die Steckrübe (Brassica napus subsp. Rapifera) ist eine Unterart vom Raps.

Die Aussaat findet im Spätsommer statt. Bevor die Nutzpflanze blüht, muss sie erst einmal einen kalten Winter überstehen. Ab April, spätestens im Mai, blühen die prächtigen goldgelben Rapsfelder. Geerntet wird der reife Raps dann Ende Juli.

Angebaut wird heute der sogenannte „Doppelnull-Raps“. Die eine Null steht für Erukasäure, die zweite für Glucosinolate (Bitterstoffe). Beide wurden herausgezüchtet. Die in Kanada entwickelten und in ganz Nordamerika kultivierten Doppelnull-Rapssorten wurden ursprünglich aus Vermarktungsgründen auch als Canola (Canadian oil, low acid) bezeichnet. Mittlerweile wird Canola in weiten Teilen Amerikas und Australiens allgemein als Bezeichnung für Raps verwendet, unter anderem wegen der Mehrdeutigkeit des englischen Ausdrucks rape seed (rape bedeutet neben Raps auch Vergewaltigung).

Wie kommt Rapsöl in die Flasche?

Auch beim Raps schützt – wie bei vielen anderen Samen – eine harte Schale den sehr empfindlichen Inhalt.

Die einmalige schonende Kaltpressung bringt unser wertvolles Öl hervor. Das FRANZ & CO. Rapsöl nativ wird nicht vor- oder nachbehandelt und kommt somit als natürliches, unverarbeitetes Öl in die Flasche. Der Geschmack ist sortentypisch. Eventuelle Fehler in der Sensorik würde man sofort schmecken.

Raffiniertes Rapsöl wird hingegen in verschiedenen Prozessstufen (Entschleimen, Entsäuern, Desodorieren, Bleichen oder Polieren) neutralisiert. Für ein raffiniertes Öl ist die Qualität der eingesetzten Rapssaat unerheblich, denn sensorische Fehler werden im Prozess der Raffination komplett entfernt.

Wie lagert man Rapsöl richtig?

Rapsöl bitte bei Raumtemperatur aufbewahren und vor Licht schützen. Es hat einen hohen Anteil an essentiellen, sensiblen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, aber auch einen vorzeigbaren Gehalt an der stabileren einfach ungesättigten Fettsäure (Ölsäure), daher ist es nicht ganz so empfindlich wie z. B. Leinöl.

Seine Haltbarkeit beträgt mehrere Monate – hier ist das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten. Wenn das Rapsöl dann nicht mehr gut sein sollte, erkennt ihr es am ranzigen Geruch und Geschmack.

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Wird Rapsöl bei niedrigen Temperaturen fest?

Im Kühlschrank wird Rapsöl in der Regel nicht fest, bei tieferen Temperaturen (z. B. Gefrierfach) unterschreiten die Fettsäuren ihren natürlichen Festpunkt und erstarren. Das beeinträchtigt die Qualität nicht – bei Raumtemperatur wird alles wieder flüssig.

Wie gesund ist Rapsöl?

Mit einem Verbrauch von gut 80 Millionen Litern jährlich hat das Rapsöl Klassiker wie das Sonnenblumenöl längst überholt und ist inzwischen das beliebteste Speiseöl Deutschlands. Das Öl aus den Samen der gelb blühenden Pflanze hat zudem gesundheitlich richtig viel zu bieten.

Rapsöl vereint die Vorteile zahlreicher anderer Öle: Es enthält viele einfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. die Ölsäure), welche einen normalen Cholesterinspiegel im Blut unterstützen – vergleichbar dem Olivenöl.

Das Wertvolle am Rapsöl ist neben der einfach ungesättigten Ölsäure, seine perfekte Fettsäuren-Zusammensetzung an mehrfach ungesättigten Fettsäuren: Es enthält nicht nur überdurchschnittlich viele Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, sondern glänzt auch mit einem hohen Anteil von Alpha-Linolensäure (ALA).

Diese Fettsäure kann der Körper nicht selbst bilden, sondern nur über pflanzliche Öle, wie Lein-, Hanf- oder eben Rapsöl aufnehmen.

ALA ist Ausgangsstoff für eine weitere wichtige Fettsäure, die Docosahexaensäure (DHA), die der Körper zum Aufbau des Gehirns und der Netzhaut braucht. Alpha-Linolensäure selbst kann Entzündungen hemmen, die Blutgerinnung fördern und die Blutgefäße erweitern.

Eigenschaften von nativem Rapsöl in einer Infografik dargestellt

Um diese positiven Effekte von Rapsöl zu nutzen, braucht es gar nicht viel des guten Öls: Schon 10 Gramm – das ist etwa ein Esslöffel – decken den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren etwa zu 90 Prozent!

Weiterhin enthält Rapsöl auch viel Vitamin E (35 mg d. h. 292 % des Tagesbedarfes in 100 ml). Das Vitamin E schützt nicht nur unsere Zellen vor oxidativem Stress, sondern auch die wertvollen Fettsäuren im Rapsöl.

Wofür nutze ich Rapsöl?

Natives und kalt gepresstes Rapsöl verbrennt schneller als raffiniertes und sollte deshalb nicht stark erhitzt werden. Somit ist es nicht zum Braten, Backen oder Frittieren geeignet, um die wertvollen, sensiblen Fettsäuren zu schonen.

Unser  natives Bio-Öl aus gentechnisch unverändertem Raps ist geschmacklich eine Bereicherung in der kalten Küche: Mit seinem frischen saatig-nussigen Geschmack verleiht es deftigen Speisen Fülle und kommt besonders gut in Kraut-, Bohnen-, Nudel- und Kartoffelsalaten zur Geltung. Rapsöl eignet sich ebenfalls zum Einlegen von Gemüse.

Gerne wird Rapsöl auch in Butter verwendet, denn dieses gut verfügbare, ernährungsphysiologisch wertvolle Öl sorgt in Kombination mit einem festeren Fett für eine streichfähige Konsistenz.

Was ist der Unterschied zwischen normalem Rapsöl und Bio-Qualität?

Biologisch bewirtschaftete Flächen stellen im Allgemeinen einen großen Beitrag zum Umweltschutz (Wasserqualität, Artenvielfalt u.a.) dar.

In der herkömmlichen Landwirtschaft werden oft Pestizide verwendet. Diese sind zu großen Teilen fettlöslich und können bei der Herstellung des Speiseöles in das Endprodukt übergehen.

In der biologischen Landwirtschaft sind Pestizide verboten. Daher empfiehlt es sich, für die Pressung nur beste, widerstandsfähige Bio-Ölsaaten zu verwenden – wie es bei unseren Bio-Ölen der Standard ist.

Wo wird Rapsöl noch eingesetzt?

Raffiniertes Rapsöl aus konventioneller Landwirtschaft kommt in sehr unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Neben der Verarbeitung zu Speiseöl, spielt es in der Industrie eine wichtige Rolle als Getriebe-, Sägeketten-, Schmier- oder Motoröl. Aber auch in Lacken und Farben, als Lösungsmittel oder Weichmacher findet es dort Verwendung. Gehärtetes Rapsöl (Rapswachs) kann sogar zu Kerzen verarbeitet werden. Bekannt ist sein Einsatz auch als Futter- und Pflanzenschutzmittel.

Natives Rapsöl aus biologischer Landwirtschaft, wie unseres, ist dafür aber viel zu schade und empfiehlt sich ausschließlich als Speiseöl in der Küche.

Beikost für Babys mit Bio-Öl

Kann Rapsöl in der Babynahrung verwendet werden?

Ein gutes Beikost-Öl sollte einen milden Geschmack aufweisen, sowie reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E sein. Im Rahmen der Beikost-Einführung ist Rapsöl sehr gut für die Kleinsten geeignet. Hier ist die Kombination aus idealem Fettsäurespektrum und mildem Geschmack einfach unschlagbar. Es ist tatsächlich so, dass man kein besonderes „Beikost-Öl“ benötigt – ein natives Bio-Rapsöl ist genauso gut und in der Regel günstiger.

Zu welchen Gerichten passt Rapsöl?

Das naturbelassene FRANZ & CO. Rapsöl ist eine Bereicherung in der kalten Küche. Mit seinem frischen saatigen Geschmack, verleiht es deftigen Speisen Fülle und kommt besonders gut in Kraut-, Bohnen-, Nudel- und Kartoffelsalaten zur Geltung. Rapsöl eignet sich ebenfalls zum Einlegen von Gemüse.