Schwarzkümmelöl
Ganz ehrlich?! Schwarzkümmelöl ist nicht unbedingt ein Öl, in das man sich gleich beim ersten Genuss verliebt. Aber wenn es überzeugt hat, wird es aus dem Speiseplan nicht mehr gestrichen. Dieses Öl ist äußerst aroma-intensiv und geschmacklich sehr spannend. Sein Reichtum an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und an ätherischen Ölen macht es so wertvoll.
Im Orient wird Schwarzkümmel seit über 2.000 Jahren als Gewürz und natürliches Heilmittel eingesetzt und deshalb auch als „Das Gold der Pharaonen“ bezeichnet.
Inhalt
- Wo kommt der schwarze Wundersamen her?
- Wie ist der Weg von der Aussaat bis zum fertigen Öl?
- Wie schmeckt Schwarzkümmelöl?
- Was haben Schwarzkümmel und seine Namensvetter gemeinsam?
- Wie lagert man Schwarzkümmelöl korrekt?
- Was ist der Unterschied zwischen normalem und Bio-Schwarzkümmelöl?
- Was macht Schwarzkümmelöl so gesund?
- Wofür verwendet man Schwarzkümmelöl am besten in der Küche?
Wo kommt der schwarze Wundersamen her?
Die Pflanze, aus der Schwarzkümmelöl gewonnen wird, heißt Schwarzkümmel beziehungsweise ihrem botanischen Namen nach Nigella sativa. Sie liebt sonnige und warme Lagen. Deshalb liegt ihre Heimat im warmen Süden bzw. Südosten: Südeuropa, Mittelmeergebiet, Nordafrika und Kleinasien. Heute wird sie auch in Indien angebaut.
Bei diesem wunderschön blühenden Hahnenfußgewächs handelt es sich um eine einjährige Pflanze, deren Samen in der Fruchtkapsel das Wichtigste für die Herstellung des Schwarzkümmelöls sind.
Zum Verwechseln ähnlich sieht dem zarten Pflänzchen die in hiesigen Bauerngärten weit verbreitete Jungfer im Grünen (Nigella damascena). Die Sommerblume ist eng verwandt mit dem Schwarzkümmel. So sehr sich die beiden auch äußerlich ähneln, so stark unterscheiden sie sich doch im Geschmack: Schwarzkümmel schmeckt leicht nach Sesam, während die Samen der Jungfer kulinarisch eher an Waldmeister erinnern. Außerdem enthält sie das Alkaloid Damascenin, das – bei übermäßigem Verzehr – leicht giftig ist.
Wie ist der Weg von der Aussaat bis zum fertigen Öl?
Im September startet die Aussaat der Schwarzkümmel-Pflanzen. Während der Reifezeit der Pflanze bilden sich blasenartige Fruchtkapseln mit schwarzen, dreikantigen Samen. Wenn diese eine bräunliche Farbe annehmen, enthalten die Schwarzkümmelsamen etwa 40 % Öl und die Ernte kann beginnen. Jetzt sind Frühaufsteher gefragt: Die Fruchtkapseln werden nämlich vor Sonnenaufgang abgeschnitten, um sie vor der Feuchtigkeit des Morgentaus oder Nebels zu schützen. Die darin enthaltenen Samen riechen nach dem Verreiben sehr aromatisch. Ihr Geruch erinnert an Anis, Oregano, Muskat, Pfeffer oder Kampfer.
Weiter geht’s im Herstellungsprozess: Die abgeschnittenen Kapseln werden zur Trocknung auf saubere Tücher gelegt, anschließend gedroschen, um die Samen aus der Kapsel zu befreien und schließlich in Säcke gefüllt.
Nach Ankunft in der Ölmühle erfolgt zuallererst die gründliche Reinigung der Samen. Im Anschluss daran werden sie kaltgepresst. Hierbei handelt es sich um einen mechanischen Vorgang, bei dem das Öl schonend und ohne Wärmezufuhr aus den Samen gepresst wird. Anschließend wird unser natives Schwarzkümmelöl einmalig zur Klärung filtriert.
Wie schmeckt Schwarzkümmelöl?
Schwarzkümmelöl kann von Ernte zu Ernte unterschiedlich schmecken und die Farbe des Öls dabei von gelb bis grünlich-braun variieren.
Gern nehmen euch mit auf eine kleine Geschmacksreise:
Riechen 👃🏼 wir einmal kräftig am Schwarzkümmelöl, steigt uns die pure Ladung an Kräutern und Gewürzen in die Nase. Fast schon unglaublich, wie kräftig und intensiv dieses Öl riecht. Nach dieser Erfahrung gehen wir eher zögerlich und behutsam an das Probieren heran.
Anfangs schmeckt 👄 das Öl mild und weich und fühlt sich sanft und geschmeidig auf den Lippen an. Oh ho, aber nun kommt’s: Wandert das Öl weiter auf der Zunge 👅 entlang, entfaltet sich der volle Geschmack – es breitet sich eine leichte Schärfe im Mund aus und die krautigen Aromen ziehen auf einmal durch die Nase.
Wow, 💥 geschmacklich sehr beeindruckend dieses kleine Elixier.
Was haben Schwarzkümmel und seine Namensvetter gemeinsam?
Der Schwarzkümmel steht mit dem echten Kümmel und dem Kreuzkümmel gleich mit zwei ähnlich klingenden Kümmelsorten im Gewürzregal. Allerdings hat er mit beiden nicht viel gemeinsam. Sowohl der Kreuzkümmel als auch der echte Kümmel gehören zur Familie der Doldengewächse und sehen sich entsprechend ähnlich. Schwarzkümmel gehört im Gegensatz dazu zur Familie der Hahnenfußgewächse. Aromatisch verfeinert jeder der drei ganz unterschiedliche Gerichte.
Kümmel:
hat ein eher herbes Aroma. Er wird in der Küche gern zum Würzen von schwer verdaulichen Speisen wie Weißkohlsalat, Sauerkraut, Zwiebelkuchen und Bratkartoffeln verwendet. Auch mancher Käse oder manche Spirituose wird damit veredelt.
Kreuzkümmel:
schmeckt leicht bitter, mit dezenter Schärfe und etwas Süße. Häufig ist er Bestandteil von Gewürzmischungen z. B. für Chili con Carne, Currys und dem orientalischen Gewürz Garam Masala.
Schwarzkümmel:
Die dunklen Samen heißen auch „Brotwurz“ und erinnern geschmacklich eher an Sesam. Sie harmonieren sehr gut mit orientalischen Gerichten wie kräftigem Gulasch, Fladenbrot, Kichererbsen und Bohnen.
Wie lagert man Schwarzkümmelöl korrekt?
Schwarzkümmelöl sollte bei Raumtemperatur aufbewahrt und vor Licht geschützt werden. Nach dem Öffnen möchte es in den Kühlschrank und innerhalb von 3 Monaten verbraucht werden. Geschlossen ist es länger haltbar. Hier ist das jeweilige Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett der Ölflasche der beste Richtwert.
Was ist der Unterschied zwischen normalem und Bio-Schwarzkümmel?
In der konventionellen Landwirtschaft werden beim Anbau von Schwarzkümmel oft Pestizide verwendet. Diese sind zum großen Teil fettlöslich und können bei der Herstellung des Speiseöles in das Endprodukt übergehen und darin verbleiben. In der biologischen Landwirtschaft sind Pestizide verboten. Für die Pressung unseres nativen Schwarzkümmelöls werden nur beste Bio-Ölsaaten verwendet.
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Was macht Schwarzkümmelöl so gesund?
Das „Gold der Pharaonen“ ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hier macht die Omega-6-Fettsäure „Linolsäure“ einen hohen Anteil von 54 g pro 100 ml aus. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind ungesättigte Fettsäuren geeignet, das Risiko für koronare Herzkrankheiten – wie den Herzinfarkt – zu senken, da sie zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels beitragen.
Gut zu wissen ist, dass die im Schwarzkümmelöl enthaltenen ätherischen Öle ca. 50 % des Wirkstoffes Thymochinon besitzen. Ihm wird nachgesagt, dass er in kleineren Dosierungen in der Lage ist, allergische Überreaktionen des Körpers zu regulieren (vgl. https://www.researchgate.net/publication/285641320_Anti-asthmatic_and_Anti-allergic_Effects_of_Thymoquinone_on_Experimentally-Induced_Hypersensitivity).
Und noch mehr zur Wirkung von Schwarzkümmelöl…
Hautprobleme: Die harmonisierenden ätherischen Öle im Schwarzkümmel sollen Stress, der sich auf dem Hautbild zeigt, entgegen wirken. Erfahrungsberichte zeigen, dass der Juckreiz bei Neurodermitis oder Ekzemen durch das Auftragen des Öles auf die betroffenen Stellen gelindert werden konnte.
Pilzinfektionen: Dem Schwarzkümmel wird auch eine antimykotische Wirkung zugeschrieben. Thymochinon, das ätherische Öl, soll weiterhin keimtötende Eigenschaften besitzen. So kann Schwarzkümmelöl eine natürliche Ergänzung zur Behandlung mit klassischen Antipilzmedikamenten sein.
Heuschnupfen: Allergien sind eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf Eiweiße aus der Umwelt, der Nahrung etc. Berichten zufolge kann eine längere konsequente Einnahme des Öls die Allergiebereitschaft senken und zu einer Regulation des „übersprießenden“ Immunsystems führen. Hierfür empfiehlt es sich, in der Pollenflugzeit täglich 1-2 Teelöffel einzunehmen. Die ätherischen Öle im Schwarzkümmelöl können darüber hinaus zur Linderung der akuten Beschwerden beitragen.
Magenprobleme: Bei einer gestörten Verdauung oder Beschwerden nach zu üppigen Mahlzeiten kann die Einnahme von Schwarzkümmelöl zu einer normalen Verdauungstätigkeit beitragen. (vgl. auch https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20616418)
Am Rande noch ein Tipp für Hundeliebhaber: Wenn wir das Fell unseres Lieblings in der Zeckenzeit mit etwas Schwarzkümmelöl einreiben bzw. ein paar Tropfen direkt in den Nacken träufeln, bleibt er von den kleinen Blutsaugern verschont. Der Geruch hält die Parasiten von den Vierbeinern fern. Alternativ kann das Öl (Faustregel 1 mg/kg Körpergewicht) auf das Futter geträufelt, mit einem Leckerli verabreicht oder zum Trinkwasser gegeben werden.
Vorsicht aber: Katzen dürfen nicht mit dem Öl eingerieben werden! Den Samtpfoten fehlt ein Enzym, um die im Schwarzkümmelöl enthaltenen Stoffe umfassend abzubauen. Anders als beim Hund sind ätherische Öle deshalb Gift für die Katzen. Selbst Hunde, die mit Katzen zusammen leben, sollten deshalb nicht mit Schwarzkümmelöl behandelt werden.
Last but not least: Kochen mit Schwarzkümmelöl
Durch seinen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren darf Schwarzkümmelöl nicht erhitzt werden. Somit eignet es sich hervorragend für die kalte Küche. Das scharf-würzige Schwarzkümmelöl harmoniert sehr gut mit orientalischen Gerichten wie kräfitgem Gulasch, Fladenbrot, Kichererbsen und Bohnen. Ein Spritzer auf Suppen, Saucen und gedünstetem Gemüse bringt eine ganz besondere geschmackliche Note.
Aufgrund des vollen Reifegrades der Samen ist das Öl gut bekömmlich. Guten Appetit. 🙂